In dieser ersten Freispielzeit finden, je nach Wochentag, auch die künstlerischen Tätigkeiten statt; so machen wir z.B. Eurythmie, malen mit Wasserfarben, kneten mit Bienenwachs oder wir dreschen, müllern, backen, verbinden uns also durch dieses Tun mit dem Jahreslauf. Der Erwachsene ist Vorbild für das Kind, das die Welt nicht durch intellektuelle Erklärungen kennenlernen will, sondern durch Nachahmen und Eintauchen in das freudige Schaffen des Erwachsenen.
Ist genug gearbeitet - denn Spiel ist für das Kind ernsthafte Arbeit -wird Entstandenes (auch entstandenes Durcheinander) wieder in eine Ordnung gebracht. Diese Zeit ist oft wuselig und geprägt durch emsiges Hin- und Hertragen, Tücher falten und Bänder wickeln. Wenn dann alles an Ort und Stelle ist und die Kinder sich im Stuhlkreis versammelt haben, ist Raum für das Morgengebet, für ein Fingerspiel, für Reigen- und Kreisspiele. Das freilassende Spiel geht über in das geführte Spiel. Die Erzieherin läßt durch ihre Gebärden und Bewegungen z.B. die Tätigkeiten des Bauern oder des Müllers für die Kinder lebendig werden.
Danach versammeln wir uns am Tisch zum gemeinsamen Essen, das in der Freispielzeit mit einigen Kindern zubereitet wurde.